Bundesministerium für Bildung und Forschung

Geschlechtergerechte Medizin stärker im Fokus

sth
Politik
Eine neue Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stärkt die Forschung zu geschlechtssensiblen Aspekten in der Medizin. Ziel ist es, effektive Präventions-, Diagnose- und Therapieoptionen für alle Geschlechter zu entwickeln.

Aktuell stammten Forschungsdaten meist von Männern oder, bei Laborversuchen, von männlichen Tieren und Zellkulturen. Frauen oder intersexuelle Personen würden deutlich seltener in medizinische Untersuchungen eingebunden, teilte das BMBF gestern mit. Die Forschungsinitiative solle dazu beitragen, diese Datenlücke – in der Wissenschaft als Gender Data Gap bezeichnet – zu schließen.

Mit der „Förderrichtlinie zur Reduzierung des Gender Data Gap in der klinischen Forschung“ unterstützt das BMBF insgesamt 43 Studien mit rund 5,7 Millionen Euro. „Die ersten dieser Projekte gehen bereits im April an den Start – in den kommenden Monaten folgen die weiteren“, so das Ministerium.

Krankheiten in Zukunft besser verstehen

Gefördert würden unter anderem Studien zu geschlechtsspezifischen Therapien bei bestimmten Krankheitsbildern wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Depressionen. „Aber nicht nur die großen Volkskrankheiten werden adressiert, auch Unterschiede bei Schlafstörungen oder dem Rauchverhalten stehen im Fokus der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, so das BMBF.

Mit den Fördermitteln sollen auch „Summer Schools“ für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler finanziert werden, die sich dem geschlechtersensiblen Design von klinischen Studien widmen oder auch der Frage nachgehen, wie Künstliche Intelligenz zum Schließen des Gender Data Gap beitragen kann.

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