Australische Studie

Hilft ein Nasenspray gegen OSA?

mg
Medizin
Ein in der Entwicklung befindliches Nasenspray stabilisierte in einer ersten klinischen Studie bei sieben von zehn Testpersonen wirksam die Muskulatur der oberen Atemwege und reduzierte so die Obstruktive Schlafapnoe (OSA).

Ziel war, die Verengung oder den Kollaps der oberen Atemwege während des Schlafes zu verhindern: Das Spray könnte sich für bestimmte Menschen mit OSA als potenzielle Alternative zu CPAP-Geräten (Continuous Positive Airway Pressure) erweisen, die nur von etwa der Hälfte aller OSA-Patienten toleriert werden können, schreibt die Flinders Universität in Adelaide, Australien.

„Obwohl weitere strenge klinische Bewertungen und Tests erforderlich sind, ist dies ein großartiger erster Schritt und sollte den vielen Menschen weltweit, die an Schlafapnoe leiden, etwas Hoffnung geben“, sagt Studienleiter Prof. Danny Eckert, Direktor des Schlaflabors der Flinders Universität. OSA sei mit schätzungsweise einer Milliarde Betroffenen eine der häufigsten schlafbezogenen Atemstörungen und im Moment gebe es keine zugelassenen medikamentösen Behandlungen für OSA, schreiben die Forschenden.

In der – in der Fachzeitschrift Chest veröffentlichten – Studie wurde das Medikament an zehn Personen mit OSA getestet, die entweder Nasentropfen, ein Nasenspray oder die direkte Anwendung mit einem Endoskop im Vergleich zu einem Placebo verwendeten. Ergebnis: Bei der Überwachung des Schlafes und der Atemwegsaktivität über mehrere Sitzungen hinweg fand das Team eine konsistente und anhaltende Verbesserung der Atemwege der Patienten, die während des gesamten Schlafes offen blieben, im Vergleich zur Placebo-Behandlung, unabhängig von der verwendeten Verabreichungsmethode.

Das Wirkprinzip scheint vielversprechend

„Obwohl es sich um eine kleine Studie handelt, stellen unsere Ergebnisse die erste detaillierte Untersuchung dieser neuen Behandlung bei Menschen mit OSA dar, mit vielversprechenden Ergebnissen“, bilanziert die Haupt­autorin der Studie, Dr. Amal Osman. Das getestete Medikament ziele auf bestimmte Rezeptoren auf der Oberfläche der oberen Atemwege ab und aktiviere so die dort umliegenden Muskeln, um die Atemwege während des Schlafes offenzuhalten, erklärt sie das Wirkprinzip. Auch wenn es noch ein langer Weg in Bezug auf klinische Tests und Entwicklung ist, zeige die Studie, dass das Vorgehen ein „vielversprechender Weg“ für zukünftige Behandlungen sein könnte.

Die Studie wurde von Bayer, dem Hersteller des getesteten Medikaments, gesponsert. Prof. Danny Eckert wird durch ein Leadership Fellowship des National Health and Medical Research Council of Australia gefördert.

Die Studie:
Amal M. Osman et al.: A novel TASK channel antagonist nasal spray reduces sleep apnea severity in physiological responders: a randomized, blinded, trial, American Journal of Physiology-Heart and Circulatory Physiology 2024 326:3, H715-H723, https://doi.org/10.1152/ajpheart.00541.2023

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