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Jeder zweite EU-Bürger setzt auf Komplementärmedizin

pr/ps
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Nahezu jeder zweite Bürger in der EU vertraut auf Komplementärmedizin und Alternativmethoden (CAM). Noch fehlen länderübergreifende Standards.

Ausbildungsstandards, Angebote und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Ausübung von CAM in den europäischen Ländern mitunter erheblich.  Zu dem Ergebnis kommt das über drei Jahre von der EU geförderte Projekt des Forschungsnetzwerks (CAMbrella), an dem Institutionen aus 12 europäischen Ländern teilgenommen haben.

Die Bedürfnisse der Bürger berücksichtigen

"Die Bürger sind der Motor für CAM. Ihre Bedürfnisse und Meinungen sind die Schlüsselpriorität; wir müssen die Interessen der europäischen Bürger besser kennen und sie in der Forschung stärker berücksichtigen”, forderte der Projektkoordinator Dr. Wolfgang Weidenhammer vom Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde des Klinikums rechts der Isar der TU München bei einer Pressekonferenz in Brüssel.

Methodik außerhalb der konventinellen Medizin

Mehr als 150.000 Ärzte mit einer Zusatzqualifikation in CAM und mehr als 180.000 nicht-ärztliche Therapeuten praktizieren komplementär- und alternativmedizinische Methoden in Europa. CAM ist ein Sammelbegriff für Behandlungsmethoden, die meist außerhalb der konventionellen Medizin in Anspruch genommen werden. Dazu gehören Methoden wie die Phytotherapie, Homöopathie, Manuelle Therapien (Massage, Osteopathie und Reflexologie) oder die Akupunktur.

Zur Prävention eingesetzt

Sie werden vornehmlich in der Behandlung chronischer Erkrankungen sowie zur Krankheitsprävention angewandt. In einigen europäischen Ländern umfasst CAM aber auch weniger bekannte Methoden wie die anthroposophisch erweiterte Medizin, klassische Naturheilverfahren oder die Neuraltherapie.

Orientierung am Versorgungsbedarf

Die Forscher fordern die EU auf, europäische Forschungsprogramme und -initiativen zu CAM zu implementieren, die sich an den tatsächlichen medizinischen Versorgungsbedingungen in Europa orientieren, sagt Prof. Dr. Benno Brinkhaus vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité -Universitätsmedizin Berlin und Leiter der Arbeitsgruppe Roadmap. "Wenn CAM ein Teil der Lösung der Probleme im Gesundheitssystem sein soll, die in den kommenden Jahren auf uns zukommen, müssen wir dringend zuverlässige Informationen über Wirksamkeit, Sicherheit und Kosten in den realen Versorgungsbedingungen sammeln und analysieren. “ 

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