Forderung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes

Müssen Ärzte bald die telefonische Terminbuchung garantieren?

mg
Politik
Ein Zehn-Punkte-Programm für die ersten 100 Tage der kommenden Bundesregierung hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vorgestellt. Darin fordert er die Regulierung privater Online-Arztterminportale.

Immer wieder müssen gesetzlich Versicherte lange Wartezeiten für Facharzttermine in Kauf nehmen, heißt es in dem siebenseitigen Sofortprogramm (Direktlink zum PDF). „Selbstzahler:innen oder Patient:innen, die individuelle Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen, werden häufig bevorzugt. Außerdem bedeutet zunehmend digitale Buchungsoptionen eine weitere Hürde für digital weniger affine Patient:innen“, schreibt der Verband.

Wer heute Online-Arztterminportale nutzt, tue dies oft nur, weil telefonisch niemand zu erreichen sei, argumentiert der vzbv mit Verweis auf eine repräsentative Umfrage aus dem Oktober 2024. Damals hatten 37 Prozent der User eines Online-Arztterminportals genau dies angegeben.

Verbraucherschützer sind auch gegen einseitige Ausfallhonorare

„Diese Ungleichbehandlung in der Patientenversorgung muss beendet werden. Die Bundesregierung sollte im Kabinett beschließen, digitale Buchungsplattformen für Arzttermine gesetzlich zu regulieren", fordert der Veband. Es müsse gesetzlich sichergestellt werden, dass Patientinnen und Patienten auf Buchungsplattformen nicht aufgrund ihres Versicherungsstatus oder ihrer Zahlungsfähigkeit benachteiligt werden.

„Ungerechtfertigte Ausfallhonorare und die Steuerung hin zu Selbstzahlerleistungen“ sollten verboten werden, lautet eine weitere Forderung. „Ausfallgebühren dürfen nicht einseitig und willkürlich festgelegt werden, insbesondere wenn der Termin krankheitsbedingt oder aus anderen unverschuldeten Gründen abgesagt werden muss.“

Außerdem sollten „Ärzt:innen und andere Leistungserbringer:innen verpflichtet werden, die Terminbuchung auch telefonisch und vor Ort zu ermöglichen". Dazu sei die Terminvermittlung über die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (116 117) konsequent auszubauen und zu verbessern, „statt das Spielfeld alleine den kommerziellen Anbietern zu überlassen“, schreiben die Verbraucherschützer.

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