Über 600.000 Patienten unterschreiben Petition gegen das Praxissterben
Wie der Hausärztinnen- und Hausärzteverband am Donnerstag mitteilte, wurde die Unterschriftenliste diese Woche an die Vorsitzende des Petitionsausschusses Martina Stamm-Fibich überreicht. Die Anhörung im Petitionsausschuss ist demnach für die kommenden Monate geplant. Ein Termin stehe noch nicht fest.
Eine zentrale Forderung der Petition: die Stärkung der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV). Außerdem fordern die Verbände einen Zuschlag, der die Arbeit der Praxisteams angemessen widerspiegeln soll. Damit soll die Arbeit der Medizinischen Fachangestellten, Versorgungsassistenz in der Hausarztpraxis (VERAH) und der Primary Care Manager (PCM) in den Hausarztpraxen wieder attraktiver werden, heißt es. Gleichzeitig sollten so neue, teambasierte Versorgungsstrukturen, in denen nicht-ärztliche Fachkräfte mehr Verantwortung übernehmen können, gefördert werden.
„Das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen“
Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband begrüßt die Unterstützung der Patienten für die Petition. „Dieses sensationelle Ergebnis übertrifft alle Erwartungen. Dass in nicht einmal sechs Wochen mehr als 600.000 Bürgerinnen und Bürger unsere gemeinsame Petition unterschrieben haben, muss die Politik aufschrecken“, sagte Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands.
Der Co-Bundesvorsitzende Dr. Markus Beier ergänzte: „Der sich immer weiter zuspitzende Hausärztemangel ist in vielen Regionen bereits bittere Realität. Immer mehr Patientinnen und Patienten finden keine Hausarztpraxis mehr, die sie aufnehmen kann.“
„Gesundheitsversorgung wird in der Zukunft nur im Team funktionieren. Jetzt ist es wichtig, dass auch die Politik versteht, wie sie die wichtige Arbeit der Teampraxen fördern und die ambulante Versorgung stärken kann“, betonte Hannelore König, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe.