Umfrage

Vergessen und verschoben

sf/pm
Nachrichten
Die Barmer GEK wollte wissen, warum die Deutschen ihren Zahnarztbesuch so gerne aufschieben: Fast Dreiviertel der jungen Erwachsenen hatten schlichtweg vergessen, einen Termin auszumachen.

Angst vor dem Zahnarzt, tadellose Zähne oder die Sorge vor hohen Behandlungskosten - das sind laut der Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Hauptgründe für das Aufschieben von Zahnarztbesuchen. Für junge Erwachsene zwischen 20 und 25 Jahren ist aber noch ein anderer Grund ausschlaggebend: Vergesslichkeit.

An der Studie nahmen 750 Online-User teil. Davon je 250 Frauen und Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren, (davon länger als ein Jahr nicht beim Zahnarzt: 55 Frauen und Männer), 40 bis 45 Jahren (davon länger als ein Jahr nicht beim Zahnarzt: 38) und 60 bis 65 Jahre (davon länger als ein Jahr nicht beim Zahnarzt: 36).

72 Prozent der jungen Erwachsenen, die länger als ein Jahr nicht beim Zahnarzt waren, hatten laut Umfrage vergessen, einen Vorsorgetermin beim Zahnarzt zu machen. 56 Prozent gestehen Angst vor dem Zahnarzt als Grund für ihr Wegbleiben ein. Zugleich hält jeder Zweite seine Zähne für tadellos. 47 Prozent fürchten jedoch auch die Kosten, die durch die Diagnose des Zahnarztes nötig werden könnten.

Angst dominiert

Altersübergreifend dominiert die Angst als Grund für den Aufschub von Zahnarztbesuchen (51 Prozent, bei Frauen sogar etwas ausgeprägter), gefolgt vom Glauben, dass die Zähne in einem guten Zustand seien (50 Prozent). Die größten Angsthasen scheinen Männer zwischen 40 und 45 Jahren zu sein, die zu zwei Dritteln Angst als Hauptgrund für den Verzicht auf den Zahnarzt angeben.

Nach der Sorge um eventuelle Folgekosten einer Vorsorgeuntersuchung (47 Prozent) folgt dann erst als viertwichtigster Grund die eigene Vergesslichkeit, einen Termin dafür auszumachen (45 Prozent). 

Keine Zeit

Von allen Befragten unabhängig vom Alter sagten auch 13 Prozent: "Ich bin so stark eingespannt, dass ich keine Zeit dafür habe." Und elf Prozent gaben an, dass sie sich für ihre Zähne zu sehr schämen würden und daher auf den Besuch in der Praxis verzichten. Es gab auch sieben Prozent, die keinen Sinn in den vor vorbeugenden Untersuchungen sahen. "Der Weg ist mir zu weit" sagten immerhin 15 Prozent aller Teilnehmer.

Mann ist Zahnarztmuffel

Insgesamt ist der Anteil der Männer, der in den letzten zwölf Monaten nicht beim Zahnarzt gewesen ist, im Vergleich zu den Frauen durchweg höher. "Damit bestätigt sich ein Ergebnis unseres diesjährigen Zahnreports, der die Männer als Zahnarztmuffel ausweist“, so Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, Vorstandsvize der Barmer GEK.

Für die Umfrage waren im Mai jeweils 250 Internetnutzer in den Altersgruppen 20 bis 25, 40 bis 45 und 60 bis 65 Jahre befragt worden. Alle Befragten, die länger als ein Jahr nicht beim Zahnarzt waren (129 von 750), wurden wiederum nach den Gründen befragt.Einzelergebnisseder Onlinebefragung sind jetzt abrufbar.

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