Medizin

Wassertrinken hilft kaum beim Abspecken

Christine Vetter
Nachrichten
Wer sich von überflüssigen Kilos trennen will, soll mindestens zwei Liter Wasser pro Tag trinken, heißt es oft. Angeblich zum Entschlacken. Was an dieser These dran ist, hat eine Metaanalyse ergeben.

Menschen, die abnehmen wollen, wird üblicherweise geraten, viel Wasser zu trinken. Das soll den Stoffwechsel anregen, die Fettverbrennung ankurbeln und die Entschlackung fördern, heißt es gemeinhin. Wissenschaftliche Belege für diese Thesen fehlen jedoch bislang, so das Fazit einer Untersuchung von Rebecca Muckelbauer von der Berliner Charité, das die Ernährungswissenschaftlerin im „American Journal of Clinical Nutrition“ publiziert hat.

Wenig wissenschaftlich haltbare Studien verfügbar

Die Autorin hat in vier großen Datenbanken nach Studien zum Thema „Abnehmen durch Trinken“ gesucht und mehr als 4.900 Quellen gefunden, wobei die Studien jedoch deutliche Mängel aufwiesen. Nur elf Originalstudien sowie zwei systematische Reviews waren als valide einzustufen, das Ergebnis ist mager: Zwar gibt es in einzelnen Studien Hinweise darauf, dass die Kilos besser purzeln, wenn zusätzlich zu einem Programm zur Gewichtsreduktion das Trinken von Wasser forciert wird, konsistent sind die Daten jedoch nicht, wissenschaftlich belegt ist der Zusammenhang keineswegs.

Wasser macht kurzzeitg satt

Möglicherweise kann das Trinken von Wasser nach Ansicht der Wissenschaftlerin das Sättigungsgefühl kurzzeitig etwas verstärken, belegt ist auch das jedoch nicht. Helfen kann das Trinken von Wasser dennoch beim Abnehmen – dann jedenfalls, wenn das Wasser die sonst konsumierten zuckerhaltigen Limonaden ersetzt.

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