Fehlzeiten-Report 2024

Wer sich wohlfühlt, ist seltener krank

sth
Politik
Beschäftigte mit einer höheren emotionalen Bindung zu ihrem Arbeitgeber sind seltener krank und denken weniger über einen Jobwechsel nach, geht aus dem neuen Fehlzeiten-Report der AOK hervor.

„Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels und vieler offener Stellen wird es für Arbeitgeber zunehmend wichtig, die Bindung ihrer Mitarbeitenden an die eigene Organisation zu stärken“, sagte Johanna Baumgardt anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse.

Baumgardt ist Forschungsbereichsleiterin für Betriebliche Gesundheitsförderung im Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) und hat den Fehlzeiten-Report mit herausgegeben, für den insgesamt 2.501 abhängig Beschäftigte von 18 bis 66 Jahren befragt wurden.

Krankschreibungen 2024 weiter auf Höchststand

Generell zeige die aktuelle Analyse der Krankschreibungen, dass sich die Krankenstände auch im bisherigen Verlauf des Jahres 2024 weiter auf historisch hohem Niveau bewegten. Der Spitzenwert von 225 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder aus dem vergangenen Jahr sei bereits im Zeitraum von Januar bis August 2024 erreicht worden – und damit schon vor der zu erwartenden Erkältungswelle im Herbst und Winter.

„Es ist daher davon auszugehen, dass wir in der Gesamtbilanz für 2024 einen noch höheren Wert sehen werden als 2023“, schätzt Johanna Baumgardt. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 waren nur knapp 160 Fälle je 100 Mitglieder zu verzeichnen.

Gesundheitsberufe stark von psychischen Erkrankungen betroffen

Wesentliche Treiber des hohen Krankheitsstands sind laut Fehlzeiten-Report Atemwegserkrankungen. Ein langfristig wirkender Faktor für höhere Krankenstände sei zudem der stetige Anstieg von Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen. So hätten die AU-Tage mit diesem Hintergrund seit 2014 um knapp 47 Prozent zugenommen.

Bei Krankschreibungen wegen Burnout-Erkrankungen sei ein Anstieg von 100 AU-Tagen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder im Jahr 2014 auf knapp 184 Tage im Jahr 2024 festzustellen. Besonders betroffen von psychischen Erkrankungen sind laut AOK Berufe im Bereich „Erziehung und Unterricht“ sowie im Gesundheits- und Sozialwesen und in anderen kontaktintensiven Berufen wie der öffentlichen Verwaltung.

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