Medizin

Wie das "gute" Cholesterin effizient wirken kann

sp/pm
Nachrichten
Die Frage nach dem Cholesterin beschäftigt seit Langem die Gemüter. Bislang war das Gleichgewicht zwischen "gut" und "schlecht" entscheidend. Nun gibt es aber eine weitere Erkenntnis.

Der Cholesterinspiegel gibt die Gesamtmenge an Cholesterin im Körper an. Die Messung des Gesamtcholesterins bei medizinischen Tests ist für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mittlerweile Routine geworden. Dabei werden zwei Arten von Cholesterin unterschieden: das "gute" (HDL, Lipoprotein mit hoher Dichte) und das "schlechte" Cholesterin (LDL, Lipoprotein mit geringer Dichte).

Ist ihr Gleichgewicht gestört und befindet sich zu viel schlechtes Cholesterin im Körper, erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wohingegen ein hoher HDL-Wert das Risiko verringert.

Nicht nur das Gleichgewicht ist entscheidend

HDL-Teilchen sind eine heterogene Mischung aus extrem komplexen und schwer zu untersuchenden Teilchen. Neueste Studien konnten nun aber aufzeigen, dass ein hoher HDL-Wert allein nicht ausreicht, um vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Entscheidend dafür ist, dass die HDL-Teilchen funktionsfähig sind und somit in der Lage, den Organismus zu schützen (Entfernen überschüssigen Cholesterins, entzündungshemmende, antioxidative, antithrombotische und zytoprotektive Eigenschaften).

Bei Diabetes-Patienten sind die HDL-Teilchen beispielsweise dysfunktional, da ihre Zusammensetzung im Vergleich zu gesunden Menschen verändert ist.

Neuer Indikator entdeckt

Französische Wissenschaftler berichten im "The Journal of lipid research" von der Entdeckung eines neuen Blut-Markers (IF1), der mit dem HDL-Cholesterin in Verbindung steht, und Aufschluss über die "gute" Funktionsfähigkeit der HDL-Teilchen gibt.

Die Analyse bei 648 Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (im Alter von 45 bis 74 Jahren) und 669 Kontrollpersonen zeigte, dass der Nachweis des Markers IF1 im Blut ein Indikator für das Vorhandensein funktionsfähiger HDL-Teilchen ist. Je mehr Blutmarker gefunden werden, desto größer sind die Chancen bei der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Optimierung bestehender und künftiger Therapien, die auf eine Erhöhung des ″guten″ Cholesterins abzielen.

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