Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit

Wirtschaftliche Stimmung der Zahnärzte auf Tiefststand

pr
Die wirtschaftliche Stimmung der niedergelassenen Ärzte ist auf den tiefsten Wert seit Beginn der Erhebung gesunken. Am meisten verschlechterte sie sich bei Zahnärztinnen und Zahnärzten.

Die wirtschaftliche Stimmung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hat mit -38,7 Punkten den tiefsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006 erreicht. Das geht aus dem neuen wirtschaftlichen Stimmungsbarometer (früher: Medizinklimaindex) der Stiftung Gesundheit für das dritte Quartal 2023 hervor.

Zum Vergleich: Während der Corona-Pandemie lag der Tiefpunkt der Stimmung bei -28,9.

Wie aus der Erhebung hervorgeht, ist die wirtschaftliche Stimmung in allen Fachgruppen im dritten Quartal zurückgegangen. Am meisten verschlechterte sie sich bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten (minus 14,7 Punkte), die nun auch insgesamt an letzter Stelle rangieren. Auch bei den Fachärztinnen und Fachärzten ist die Stimmung deutlich zurückgegangen (minus 8,3 Punkte). Leichtere Einbußen zeigten sich nur bei den Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten (minus 3,8 Punkte) sowie bei den Hausärztinnen und Hausärzten (minus 3,2 Punkte).

Die wirtschaftliche Lage halten 45,9 Prozent der Zahnärzte für schlecht

Die aktuelle wirtschaftliche Lage bezeichnen 45,9 Prozent der Zahnärztinnen und Zahnärzte als schlecht (zum Vergleich: Hausärzteschaft: 34,2 Prozent, Fachärzteschaft 40,8 Prozent und Psychotherapeuten 15,0 Prozent). Auch die wirtschaftliche Erwartung für die kommenden sechs Monate bewerten die Zahnärztinnen und Zahnärzte mit Abstand am schlechtesten. So halten 70,6 Prozent von ihnen die Erwartung für ungünstiger (zum Vergleich: Hausärzteschaft 61,4 Prozent, Fachärzteschaft 64,2 Prozent und Psychotherapeuten 27,3 Prozent).

Vor allem zwei Faktoren sind demzufolge ausschlaggebend für die negative Stimmungsentwicklung in der Ärzteschaft, teilt die Stiftung mit. So hsahen 82,5 Prozent der Befragten einen schlechten Einfluss von Entscheidungen und Vorgaben durch Politik und Selbstverwaltung 77,6 Prozent bewerten die Folgen der Digitalisierung negativ. Neu auf dem dritten Platz der Negativ-Faktoren steht die finanzielle Situation der Praxen (50,8 Prozent), die im letzten Quartal erst an vorletzter Stelle genannt wurde. Als weitere belastende Faktoren wurden die eigene Arbeitszeit, Patienten und deren Angehörige und die Personalsituation genannt.

Sowohl der ifo-Geschäftsklimaindex als auch der Stimmungsindex der Ärztinnen und Ärzte entwickelten sich innerhalb des dritten Quartals 2023 negativ, meldet die Stiftung Gesundheit weiter. Der Index der Ärzteschaft ging dabei etwas stärker zurück (um 3,7 Punkte) als der Geschäftsklimaindex (um 2,9 Punkte).

Die repräsentative Online-Erhebung des Stimmungsbarometers wurde zwischen dem 6. bis 13. September durchgeführt, die Rücklaufquote umfasste mit 6,7 Prozent insgesamt 781 valide Fragebögen.

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