Triage am Telefon

Zahnärzte in Thüringen organisieren Notruf neu

LL
Praxis
Um der häufig unnötigen Inanspruchnahme entgegenzuwirken, wird der zahnärztliche Notdienst in Thüringen ab 2025 neu organisiert. Das hat die KZV-Vertreterversammlung einstimmig beschlossen.

Wie die KZV mitteilt, riefen Patienten häufig in den späten Abendstunden und nachts wegen leichter Schmerzen oder Bagatellen den Notruf. Das sorge für eine unnötige Belastung der Thüringer Zahnärzteschaft, denn bei der Mehrheit dieser Notrufe handele es sich eben nicht um wirkliche Notfälle.

Dispatcher übernehmen die Notfall-Beurteilung

Um diese Belastung zu minimieren, werden die Anrufe ab dem 1. Januar 2025 zwischen 22 und 7 Uhr zuerst an einen sogenannten „Dispatcher“ zur vorherigen Beurteilung umgeleitet. Er entscheidet dann anhand der Schilderungen der Patienten, ob es sich tatsächlich um einen Notfall handelt, der unverzüglich behandelt werden muss, oder ob eine Behandlung beim regulären Zahnarzt am nächsten Morgen ausreichend ist.

Die Dispatcher sind medizinisches Fachpersonal, das vorher intensiv seitens der KZV Thüringen im Bereich der Zahnheilkunde geschult wird, um die vermeintlichen Notfälle korrekt einschätzen und eine Entscheidung treffen zu können. Unterstützt werden sie von einem medizinisches KI-System. Zusätzlich steht ihnen bei Unklarheiten der diensthabende Notfall-Zahnarzt telefonisch zur Verfügung, damit das System ohne Probleme eingeführt werden kann und reibungslos funktioniert.

„Es bleibt klar hervorzuheben, dass für die Patienten mit echten Notfällen keinerlei Nachteile entstehen, es geht uns ausschließlich darum, die Thüringer Zahnärzteschaft nicht weiter über Gebühr zu belasten“, stellt Dr. Conny Langenhan, bei der KZV für den Notdienst zuständig, klar.

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