Health Behaviour in School-aged Children-Studie

Jeder fünfte Jugendliche ist zu dick

LL
Gesellschaft
Der Mangel an Bewegung und nicht ausreichend gesunde Ernährung sind weiter die Ursache dafür, dass ein Fünftel der deutschen Jugendliche übergewichtig ist. Die Corona-Pandemie kann das noch verstärken.

Gerade einmal einer von fünf jungen Menschen zwischen elf und 15 Jahren erfüllt im Durchschnitt die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene körperliche Betätigung für einen gesunden Lebensstil. Dafür konsumiert jeder vierte jeden Tag Süßes. Das ergeben die Umfragen in 45 Ländern, die im Rahmen der Studie "Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)" die von der WHO durchgeführt wurde. Die Ergebnisse für Deutschland liegen dabei im Mittelfeld und werden vom Institut für Medizinische Soziologie der Universitätsmedizin Halle (Saale) gesammelt. Die erhobenen Daten lassen Rückschlüsse auf das Gesundheitsverhalten und die Gesundheit zu.

14 Prozent der Jungen und 18 Prozent der Mädchen halten sich selbst für übergewichtig

Für die Umfrage zu Bewegung und Ernährung wurden in Deutschland 4.347 Jugendliche befragt. Dabei erklärten sich 14 Prozent der Jungen und 18 Prozent der Mädchen von selbst für übergewichtig.

Nur 13 Prozent der Jungen und sieben Prozent der Mädchen bewegen sich wie von der WHO empfohlen 60 Minuten pro Tag. Hinsichtlich einer gesunden, nährstoffreichen Ernährung durch den Verzehr von Obst und Gemüse liegen deutsche Jugendliche im Vergleich weiter hinten. Im Vergleich zu den Ergebnissen der Vorjahre, steigt der Anteil der übergewichtigen Jugendlichen weiter an. Bei Mädchen sogar um fünf Prozent. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken und die mangelnde Bewegung tragen dazu bei.

Während der Corona-Pandemie sinkt der Bewegungsanteil weiter

Durch die Corona-Pandemie ergriffenen Maßnahmen des Lock Downs können mittelfristig dazu führen, dass junge Menschen sich noch weniger bewegen. „Spannend werden die Ergebnisse des nächsten Befragungszeitraums im Jahr 2022, die zeigen werden, wie sich längerfristige Schulschließungen und Ausgangssperren auf die sozialen Interaktionen junger Menschen sowie ihr körperliches und psychisches Wohlbefinden ausgewirkt haben“, resümiert Studienleiter Prof. Dr. Matthias Richter des Instituts für Medizinische Soziologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Die internationale Kinder- und Jugendgesundheitsstudie in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhebt alle zwei Jahre durch Umfragen an Schulen die Werte zu Bewegungs- und Ernährungsverhalten sowie die körperliche Selbstwahrnehmung zum Beispiel als übergewichtig, zum Sexualverhalten und psychischer Gesundheit.

Nagata, J. M. (2020). New Findings From the Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) Survey: Social Media, Social Determinants, and Mental Health. Journal of Adolescent Health, 66(6). DOI:10.1016/j.jadohealth.2020.03.024Quelle:Umfrage

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