Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen

Ein Drittel Honorareinbußen bei privatärztlichen Leistungen

LL/pm
Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die privatärztlichen Leistungen hat, ermittelte der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS Verband) für den Monat April 2020. Alle Facharztgruppen sind empfindlich betroffen – vor allem die HNO-Ärzte.

Die repräsentative Stichprobe des PVS Verbandes für April ergab einen durchschnittlichen Rückgang der Honorare aus privatärztlichen Leistungen um 33 Prozent. Dafür wertete der Verband die Abrechnungen von 3.571 niedergelassenen Ärzten im ganzen Bundesgebiet aus, darunter 1.056 Allgemeinmediziner und 2.500 Ärzte aus zehn wichtigen Fachgruppen.

Die größten Honorareinbußen verzeichneten HNO-Ärzte

Im Vergleich zum April des Vorjahrs gingen die Einnahmen durchschnittlich um 32,62 Prozent zurück. Die größten Honorareinbußen von fast 44 Prozent verzeichneten Hals-Nasen-Ohrenärzte während der Hochphase der Viruspandemie. Aber bei den Hausärzten wurde mit knapp 37 Prozent ein starker Rückgang ermittelt. Diese Ergebnisse zeigen laut PVS Verband deutlich die Verunsicherung und Angst der Patienten. Mit dem Abklingen der Infektionswelle hofft der Verband, dass Arzttermine zügig nachgeholt werden.

Die Folgen sind aus eigener Kraft nur schwer kompensierbar

„Dies ändert jedoch alles nichts an der Tatsache, dass die finanziellen Auswirkungen des Wegbrechens von Patientenkontakten in den Praxen schon jetzt aus eigener Kraft nur schwer kompensiert werden können", verdeutlicht Geschäftsführer Stefan Tilgner. "

Der niedergelassene, insbesondere privatärztliche Bereich wird laut Tilgner im Hinblick auf staatliche Unterstützungsmaßnahmen nach wie vor sträflich vernachlässigt: "Dieses Handeln könnte sich noch bitter rächen, sollten die Einbußen existenzbedrohlich und damit strukturverändernd wirken. Hier sind alle Akteure gefragt dies zu verhindern.“

Die Honorareinbußen der Fachärzte in Prozent im Überblick: Durchschnitt über alle Fachgruppen: -32,62

Die Honorareinbußen der Fachärzte in Prozent im Überblick:

  • Allgemeinmedizin/Innere: -36,91

  • Augenheilkunde: -31,26

  • Chirurgie: - 33,90

  • Dermatologie: -31,52

  • HNO: -43,98

  • Gynäkologie: -26,71

  • Innere Medizin: -31,55

  • Kinder/Jugend: -35,58

  • Orthopädie/Unfallchirurgie: -32,96

  • Radiologie: -30,24

  • Urologie: -30,67

Durchschnitt über alle Fachgruppen: -32,62

Quelle: PVS Verband

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.