Analyse der Nahversorgung in Deutschland

1.300 Meter bis zur nächsten Apotheke

LL
Gesellschaft
Die Erreichbarkeit von Supermärkten, Apotheken, Hausarztpraxen, Grundschulen und Haltestellen ist ein zentraler Faktor für gleichwertige Lebensverhältnisse. Eine aktuelle Analyse des BBSR zeigt die durchschnittlichen Distanzen.

Rund 75 Prozent der Bevölkerung wohnen im bundesweiten Durchschnitt maximal 1.000 Meter von einem Supermarkt, einer Hausarztpraxis oder einer Grundschule entfernt. Für Apotheken liegt dieser Wert (1.000 Meter bis zur nächsten Offizie) mit 67 Prozent niedriger. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Entfernung rund 1.300 Meter. In den Großstädten ist die nächste Apotheke durchschnittliche 500 Meter entfernt. In ostdeutschen Landgemeinden sind es dagegen mehr als vier Kilometer. Die Daten basieren auf der Gesamtzahl der Apotheken in Deutschland von 17.777 im Jahr 2023. Zum Jahreswechsel 2024/25 versorgten noch 17.041 Apotheken die Bundesbürger. Im vergangenen Jahr 2024 ging die Zahl der Apotheken um 530 zurück.

In Großstädten profitieren die meisten Bürger insgesamt von einer guten Nahversorgung, allerdings haben selbst dort nur 84 Prozent tatsächlich alle fünf Versorgungsangebote in fußläufiger Distanz. In ländlichen Gemeinden erreichen hingegen 21 Prozent der Bevölkerung keines der fünf Angebote zu Fuß und 24 Prozent gerade einmal eines der Angebote – meistens eine Haltestelle. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des Bundesinstituts Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Im Osten auf dem Land sind es drei Kilometer bis zum Supermarkt

In ostdeutschen Landgemeinden sind die Entfernungen zu Versorgungsangeboten größer als in westdeutschen. So beträgt die durchschnittliche Distanz zum nächsten Supermarkt dort knapp 3.000 Meter, während sie in westdeutschen Landgemeinden bei 2.000 Metern liegt. Zu den Landgemeinden zählt das BBSR Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern.

Für die Analyse wurde ein rasterbasiertes Entfernungsmodell im Geoinformationssystem verwendet. Als Datengrundlage dienen Standortinformationen aus dem Datensatz „Points of Interest Bund“ des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie sowie Haltestelleninformationen aus Fahrplanabfragen der Deutschen Bahn. Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Zensus 2022. Die Ermittlung der fußläufigen Erreichbarkeit erfolgt auf Basis eines 100x100-Meter-Rasters entlang des Fußwegenetzes von OpenStreetMap. Auf der Website gibt es eine interavtive Karte zu Anwendung.

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