Die Apothekenzahl geht immer schneller zurück
Im Vergleich zu den ersten neun Monaten der Vorjahre habe sich die Geschwindigkeit des Rückgangs weiter erhöht, heißt es bei der ABDA. 2022 habe es im selben Zeitraum 285 Apotheken weniger gegeben, 2023 dann 335 Betriebsstätten weniger. In den ersten drei Quartalen 2024 habe es auch nur noch 36 Neueröffnungen im Vergleich zu 46 (2022) und 48 (2023) in den Vorjahreszeiträumen gegeben. Die 17.187 Apotheken teilen sich der ABDA zufolge auf in 12.649 Einzel- oder Hauptapotheken (minus 301) und 4.538 Filialapotheken (minus 83). Die Erhebung erfolgte auf Basis der Meldungen der Landesapothekerkammern.
„Die Politik muss den Apothekenrückgang dringend stoppen“, appellierte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening: „Jede Apotheke, die schließen muss, verschlechtert die Versorgung für tausende Patientinnen und Patienten, weil die Wege zur nächsten Apotheke dann länger werden. Overwiening verwies auf die seit Jahren existierende chronische Unterfinanzierung des Apothekenwesen. Das seit elf Jahren stagnierende Apothekenhonorar müsse deshalb sofort an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung angepasst werden, so ihre Forderung. Ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl werde der Druck immer größer – die Strukturen der Arzneimittelversorgung müssten stabilisiert und gestärkt werden.
Zukunftsweisende Vorschläge der Apothekerschaft, die auch die stärkere Einbindung der Apotheken in die Primärversorgung beinhalten, gebe es zuhauf, argumentierte die Präsidentin weiter. Nicht zielführend hingegen sei eine Entkernung der Apotheke, die laut den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums ohne Apothekerinnen und Apotheker funktionieren soll. „Für die Patientinnen und Patienten muss die Versorgung durch vor Ort tätige Apotheker und Apothekerinnen gesichert werden“, sagte sie.