Deutsche Stiftung Organtransplantation

Keine Trendwende bei Organspenden

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Gesellschaft
Eine ernüchternde Bilanz zieht die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) auf ihrem Jahreskongress: Trotz der Bemühungen, mehr Bürger zum Spenden zu motivieren, bleibe die Bereitschaft auf zu geringem Niveau.

Nach wie vor gebe es zu wenige Organspender in Deutschland. Rund 8.200 Patienten warten aktuellen auf ein lebenswichtiges Spenderorgan. Ihnen stehen lediglich 2.314 Transplantationen gegenüber (Stand zum 1. September). Diese Zahl umfasst allerdings auch Organspenden, die über die internationale Vermittlungsstelle „Eurotransplant“eingingen.

Zum Vergleich: Von Januar bis September 2024 gab es in Deutschland 718 postmortale Organspender, 2023 im Vergleichszeitraum 714. Deutschland erhalte mehr Organe aus dem Verbund aus acht europäischen Ländern (Einzugsgebiet von 137 Millionen Menschen) als es dahin abgebe, teilte die DSO mit.

Es kann jeden treffen

Insgesamt bleibe die Spendenbereitschaft hierzulande im internationalen Vergleich niedrig. Dabei könne es jeden treffen, betonte Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO, und verwies auf das Beispiel einer akuten Pilzvergiftung und den Bedarf einer Lebertransplantation. Kürzlich waren ein Vater und drei Kinder nach dem Verzehr selbstgesammelter Pilze in eine lebensbedrohliche Notlage gekommen. Dem Erwachsenen und einem Kind wurde eine Leber transplantiert, alle Patienten sind inzwischen außer Lebensgefahr.

Den Vorstoß der FDP im Bundestag, die Todesdefinition als Voraussetzung für eine Organspende zu erweitern, kritisierte Rahmel. Demnach solle auch der Herz-Kreislauf-Stillstand Grundlage für eine vorher selbstbestimmte Entnahme von Organen sein. Bisher musste zwingend der Hirntod nachgewiesen werden. Hierzu gehöre eine breite und offene Debatte „und nicht irgendein Querschuss“, so der Vorsitzende.

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