Krebskranke haben oft entzündete Mundschleimhaut
An der Studie nahmen 669 Patienten teil. Sie waren im Durchschnitt 72 Jahre alt und litten beispielsweise an Krebs im Magen-Darmtrakt, Lungenkrebs, Leukämie, einem Lymphom, Brustkrebs, Prostatakrebs, einer gynäkologischen oder urologischen Krebserkrankung oder einem Kopf-Halstumor. Alle hatten sich unterschiedlichen Therapien unterziehen müssen, darunter Chemotherapie, Strahlentherapie, Operation und/oder zielgerichteter Therapie.
Bei mehr als einem Fünftel war die Mundschleimhaut entzündet
Beschwerden im Mundbereich traten während oder nach der Therapie häufig auf: Mehr als ein Fünftel der Patienten erlebte eine Entzündung der Mundschleimhaut, davon jeder zehnte in starker Ausprägung. Mehr als die Hälfte der Patienten fühlte sich dadurch beim Essen oder Trinken beeinträchtigt - sechs Prozent so stark, dass sie weder essen noch trinken mochten.
Auch Mundtrockenheit und Schluckbeschwerden waren häufig; und insbesondere die Schluckbeschwerden führten dazu, dass die Nahrungsaufnahme erschwert oder sogar gänzlich behindert war. Mundtrockenheit trat besonders oft bei einer Krebserkrankung des blutbildenden Systems auf, also bei Leukämien und Lymphomen.
Das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden leidet sehr
Das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden der Betroffenen leide sehr, wenn Schleimhautentzündungen im Mund, Mundtrockenheit und Schluckbeschwerden stark ausgeprägt sind, bilanzieren die Studienautoren. Es sei nötig, rechtzeitig an diese drohenden Probleme zu denken und vorbeugende beziehungsweise lindernde Maßnahmen zu ergreifen.
Mercadante S et al. Prevalence of oral mucositis, dry mouth, and dysphagia in advanced cancer patients. Support Care Cancer 2015, 23(11):3249-55