US-Studie analysiert Belastung in 184 Ländern

Softdrinks verursachen Millionen neuer Fälle von Diabetes und Herzerkrankungen

mg
Medizin
Einer neuen Studie zufolge sind zuckerhaltige Getränke weltweit für mehr als 2,2 Millionen neue Fälle von Diabetes und 1,1 Millionen neue Fälle von Herzerkrankungen pro Jahr verantwortlich.

Der Konsum zuckergesüßter Getränke wird mit Typ-2-Diabetes (T2D) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (cardiovascular diseases, kurz CVD) in Verbindung gebracht. Bislang lag nur jedoch eine unzureichende Bewertung der globalen Belastung dazu vor. Jetzt haben Forschenden der Tufts University (Bonston, USA) eine neue Analyse dazu vorglegt.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die durch Softdrinks bedingte T2D- und CVD-Belastung in 184 Ländern in den Jahren 1990 und 2020 global, regional und national geschätzt, unter Einbeziehung von Daten aus der Global Dietary Database, geschichtet nach Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und Urbanität.

Ergebnis: Im Jahr 2020 waren weltweit 2,2 Millionen neue T2D-Fälle und 1,2 Millionen neue CVD-Fälle auf den Konsum von Softdrinks zurückzuführen, was 9,8 Prozent beziehungsweise 3,1 Prozent aller auftretenden Fälle entspricht.

Die junge männliche Stadtbevölkerung ist besonders betroffen

Global gesehen war diese Belastung bei Männern höher als bei Frauen, bei jüngeren höher als bei älteren Erwachsenen, bei Erwachsenen mit höherem Bildungsniveau höher als mit niedrigerem und bei Erwachsenen in städtischen Gebieten höher als in ländlichen. Nach Weltregionen waren die höchsten Softdrinks-bedingten prozentualen Belastungen in Lateinamerika und der Karibik (T2D: 24,4 Prozent; CVD: 11,3 Prozent) und in Afrika südlich der Sahara (T2D: 21,5 Prozent; CVD: 10,5 Prozent) zu verzeichnen. Von 1990 bis 2020 war der größte proportionale Anstieg der durch SSB verursachten T2D- und CVD-Fälle in Afrika südlich der Sahara zu beobachten (+8,8 Prozent beziehungsweise +4,4 Prozent).

Für Deutschland sieht die Studie zwischen 1990 und 2020 einen Anstieg der neuen Diabetesfälle von 222 pro Million Einwohner. Zum Vergleich: In Kolumbien ist es ein Anstieg um 5.765 , in Thailand um 1.420, in den USA um 1.197, in Südafrika um 600 und in Myanmar um 557.

Lara-Castor, L., O’Hearn, M., Cudhea, F. et al. Burdens of type 2 diabetes and cardiovascular disease attributable to sugar-sweetened beverages in 184 countries. Nat Med (2025). https://doi.org/10.1038/s41591-024-03345-4

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