Stiftung Warentest testet Private Krankenversicherungen

„Die Mehrheit der Tarife ist nicht empfehlenswert“

mg
Gesellschaft
Rund 1.245 Tarifkombinationen der Privaten Krankenversicherungen hat Stiftung Warentest jetzt unter die Lupe genommen. Ergebnis: Nur 384 Tarife erfüllen die Mindestkriterien der Verbraucherschützer.

Die Mindestkriterien der Stiftung: Die Versicherungen bieten einen Rundum-Schutz und Versicherte müssen höchs­tens 660 Euro Selbst­beteiligung im Jahr zahlen. Als Modell für den Test (Link zum kostenpflichtigen Artikel) wurde die Beitragshöhe für ein Eintrittsalter von 35 Jahren für angestellte/selbstständige sowie von 30 Jahren für verbeamtete gesunde Personen angenommen.

Der güns­tigste Tarif für Angestellte und Selbstständige kostet 649 Euro im Monat, für Beamte 250 Euro. Die teuersten Tarife liegen bei 1.137 Euro für Angestellte und Selbstständige und 396 Euro für Beamte. Weitere Annahmen:

  • Bei Beamten, dass es sich um ledige Bundesbeamte mit einem Beihilfeanspruch von 50 Prozent handelt.

  • Für Angestellte und Selbstständige war ein Kranken­tagegeld in Höhe von 150 Euro ab dem 43. Tag inkludiert.

  • Die Pflegeversicherung ist in den Beiträgen enthalten.

Oft mehr Geld für Kronen, Implantate und Kiefer­ortho­pädie

Als Vorteile einer guten privaten Krankenversicherung fasst die Stiftung zusammen: „Im Vergleich zu gesetzlich Versicherten gibt es oft mehr Geld für Kronen und Implantate, Kiefer­ortho­pädie, Kinder­wunsch­behand­lung und Privatkliniken, Schutz bei Krank­heits­fällen im Ausland und Zuschüsse für Brillen, Kontaktlinsen und Augen­laser-OPs. Alternative Heil­methoden werden übernommen und die private Krankenversicherung beteiligt sich an Kuren.“

Den Versicherer zu wechseln bringt Mehrkosten

Ein Nachteil seien jedoch die Kosten für Versicherte: „Ist der Vertrag abgeschlossen, kann der Versicherungsnehmer den Leistungsumfang nicht mehr ändern. Wer später mehr will, müsste in einen teureren Tarif wechseln.“ Das bedeute erneute Gesund­heits­fragen, womit der Beitrag noch weiter steigen könne. „Noch ungünstiger ist es, den Versicherer zu wechseln. Es gibt auch dort Gesund­heits­fragen, das höhere Eintrittsalter wird berechnet, und man kann nur einen Teil seiner Alters­rück­stel­lungen mitnehmen.“

Durchweg „gute“ und „sehr gute“ Ergebnisse

Da in die Bewertung nur jene Angebote aufgenommen wurden, die in allen Bereichen mindestens dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen, reduzierte sich die Zahl der untersuchten Tarifkombinationen von 1.245 bei 35 Anbietern auf 384 Tarife bei 22 Anbietern. Diese wurden „durchweg mit den Qualitätsurteilen Gut und Sehr gut bewertet“, schreibt die Stiftung. Nicht berücksichtigt wurden hingegen Tarife ohne Alters­rück­stel­lungen und ­Tarife für bestimmte Berufsgruppen.

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