Warum Teenager dampfen
Die in Pediatrics veröffentlichte Studie suchte „Gründe für das Dampfen von US-Jugendlichen. Die Forschenden analysierten dafür Daten aus schulinterne Webumfragen und landesweit repräsentativen Stichproben von Schülerinnen und Schülern. Zwischen 2020 und 2023 machten 5.082 Jugendliche zu ihrem Rauchverhalten Angaben.
Im Ergebnis lagen die Prävalenzraten für Vaping in den letzten 30 Tagen bei Schülern der achten, zehnten und zwölften Klasse bei 1,7 Prozent, 4,2 Prozent und 7,8 Prozent. Die Ergebnisse für fast tägliches Dampfen beschränkten sich auf Schüler der zwölften Klasse (n = 637), da die Prävalenz in den jüngeren Klassen niedriger war.
Ein Mix aus Neugier, Langeweile und Stressabbau
Dabei war Entspannung der häufigste Antrieb für das Vapen, unabhängig von der Intensität oder Häufigkeit. 2015 stand Entspannung nur an fünfter Stelle der Top-Gründe. Andere oft genannte Gründe waren „Experimentieren“ und „Langeweile“, wobei auch „Geschmack“ einen hohen Stellenwert einnimmt. Unter den fast täglichen Dampfern gaben viele an, sie würden dampfen, um sich „gut zu fühlen“ oder weil es „bequemer als Zigaretten“ sei, während weniger als 10 Prozent Vaping als „Hilfe beim Aufhören mit dem Rauchen“ ansahen. Fast jeder Fünfte, der fast täglich dampft, will abnehmen beziehungsweise sein Gewicht kontrollieren.
Mehr als 70 Prozent der fast täglichen Dampfer nannten die damit einhergehende Entspannung als Hauptgrund.
Langeweile landete in allen Altersklassen unter den drei Top-Gründen.
Ein Drittel der Zwölftklässler, die fast täglich dampfen, sagten, sie machen das, um sich gut zu fühlen oder weil die Vapes bequemer seien als Zigaretten.
43 Prozent der Jugendlichen, die fast täglich dampfen, tun das, weil sie süchtig sind oder es brauchen.
Die Wissenschaftler betonen, wie wichtig es sei, die Gründe für das Dampfen bei Teenagern zu verstehen, insbesondere die Rolle des Stressabbaus. Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der jungen Konsumenten fast täglich das Dampfen zur Entspannung nutzt, sei es von entscheidender Bedeutung, psychische Gesundheitsförderung in Präventionsprogramme einzubeziehen.
„Vaping ist für Jugendliche zur wichtigsten Form des Nikotinkonsums geworden“, sagte Erstautorin Megan Patrick von der University of Michigan. „Zu verstehen, warum Jugendliche dampfen, ist wichtig, um herauszufinden, wie man den Nikotinkonsum bei Teenagern reduzieren und verhindern kann.“
Die Arbeit wurde vom National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism und dem National Institute on Drug Abuse finanziert.
Megan E. Patrick et al, Reasons for Vaping Among US Adolescents, Pediatrics (2024). DOI: 10.1542/peds.2024-067856