Landeskammer Nordrhein

Zahnärzte fordern Zuckersteuer

mg
Politik
Die nordrheinische Zahnärzteschaft fordert die künftige Bundesregierung auf, endlich eine Zuckersteuer zu erheben und ein konsequentes Werbeverbot für Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke einzuführen.

„Während wir alle Hebel in Bewegung setzen, damit weniger Menschen an Karies und Parodontitis erkranken, versäumt die Politik es seit Jahren, Maßnahmen zu ergreifen, um den Zuckerkonsum nachhaltig zu reduzieren. Dabei wissen wir: Die Einführung einer Zuckersteuer wirkt“, sagt Kammerpräsident Dr. Ralf Hausweiler.

„Jeder weiß: Der Konsum von Zucker ist zentraler Auslöser von Karies. Gleichzeitig wirkt dieser entzündungsfördernd und begünstigt somit chronische Erkrankungen wie Parodontitis. Daher ist eine Zuckerreduktion, besser noch die Vermeidung von Zucker, genauso wie die regelmäßige Prophylaxe in der Zahnarztpraxis und das zweimal tägliche Zähneputzen zentraler Bestandteil, um Zahnerkrankungen zu verhindern.“

„Eine Zuckersteuer kann den Konsum signifikant senken“

Unabhängig von der Mund- und Zahngesundheit begünstige ein hoher Zuckerkonsum weitere Volkskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aktuell leiden in Deutschland allein circa 14 Millionen Menschen an einer schweren Parodontalerkrankung, fast neun Millionen an Diabetes mellitus und weitere 15 bis 20 Millionen sind Prädiabetiker.

Durch den konsequenten präventiven Ansatz in der Zahnmedizin konnte die Zahngesundheit in Deutschland nachweislich verbessert werden, heißt es weiter. „So sind gemäß der aktuellen DMS 6-Studie 78 Prozent der untersuchten 12-Jährigen kariesfrei.“

Durch eine eigene Kampagne habe die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) in den vergangenen Jahren zudem wesentlich zur Aufklärung über die Volkskrankheit Parodontitis beigetragen. „Dies bedeutet: Während die Zahnärzteschaft auf Prävention setzt und aus eigenen Finanzmitteln Aufklärungskampagnen finanziert, wurden durch die Politik nachweislich wirksame Maßnahmen wie die Einführung einer Zuckersteuer bislang nicht umgesetzt.“

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